Esslinger Zeitung

11.08.2012

Traumsuse fängt die Zeit

Grundschüler spielen auf der großen Bühne der WLB

 

 

 

Der Schauspieler-Nachwuchs aus der Pliensauschule in Aktion. Auch die Kulisse und das Bühnenbild lassen nichts vermissen.

Bereits zum zweiten Mal haben die Kinder der Pliensauschule auf den Brettern der Württembergischen Landesbühne (WLB) gespielt: 2010 war es das Theaterstück „Anderswo“ und jetzt das Stück „Traumsuse fängt die Zeit“. 16 Jungen und Mädchen aus den Klassen drei und vier hatten unter der künstlerischen und organisatorischen Leitung von Sylvie Männel aus Stuttgart und der organisatorischen Leitung von Jasmin Benjamin, Lehrerin an der Pliensauschule, ein halbes Jahr lang geprobt und traten schließlich in zwei Aufführungen vor 700 Zuschauern auf. Die Zuschauer waren beeindruckt und begeistert. Die Oma einer kleinen Schauspielerin war völlig gerührt vom Auftritt ihrer Enkelin, die selbst eine Oma spielte. „Es ist eine enorme Leistung der Kinder. Manche Kinder, die erst seit zwei Jahren in Deutschland leben und kaum die Sprache konnten, stehen nun auf der Bühne und spielen und sprechen sicher ihre Rollen“, sagte Schulleiter Dieter Mangold. Auch die anderen Lehrerinnen und Lehrer der Pliensauschule waren beeindruckt von der Leistung Sylvie Männels - und natürlich von den Kindern. Die sind natürlich stolz, dass sie auf der großen Bühne vor so vielen Zuschauern gespielt haben. „Die Kinder haben der Geschichte Leben eingehaucht“, machte Sylvie Männel deutlich, die das Schulprojekt mit Begeisterung und Leidenschaft auf die Bühne gebracht hat. Diese Arbeit ermögliche jedem einzelnen Kind, das eigene Potenzial kennenzulernen, was sich wiederum positiv auf die Lerneinstellung auswirke. Jasmin Benjamin, die das Projekt begleitete, dankte den Kindern und Sylvie Männel. Die Lehrerin hat miterlebt, welche Arbeit dahinter steckt, dieses Theaterstück so erfolgreich auf die Bühne zu bringen. Für die Kinder war es gut, dass jemand von außen mit ihnen das Theaterstück erarbeitet hat, der sie nicht kennt und da abholt, wo sie stehen, betonte die Lehrerin und erinnerte an den Schlusssatz des Theaterstücks: „Die Zeit lässt sich nicht einfangen, doch sie lässt sich erfüllen, mit deinen Träumen und Wünschen.“

 

 

 

 

 

 


Esslinger Zeitung 

             

 

20.07.2010

 

Das Land Anderswo - mitten in Esslingen

 

 

 

62 Kinder der Pliensauschule aus zehn verschiedenen Nationen hatten ihren großen Auftritt

auf der Theaterbühne im Schauspielhaus der WLB: Sie führten ihr Kindertanztheater „Anderswo“ auf. Max (gespielt von Gianluca Marzo) lernt dabei Kinder kennen, die ungewöhnliche Namen tragen und entsprechend witzig gekleidet sind: Sie heißen „Merkwürdig“, „Komisch“, „Seltsam“, „Sonderbar“ und „Irgendwie anders“. Zusammen reisen sie um die Welt und lernen, dass jeder irgendwie anders ist und sein darf, aber dem Fremden bei genauerem Hinsehen und Kennenlernen auch vertraut werden kann. Beide Vorstellungen waren ausverkauft. Am Vormittag ließen sich die Schulklassen aus dem Umkreis zu Begeisterungsstürmen hinreißen. Auch die Erwachsenen waren tief beeindruckt von dem großen Engagement der Kinder mit ihrem Stück. Urim Zejnulahi, der einen Hausmeister in Griechenland und einen Breakdancer mimte, meinte: „Für mich war es super. Am liebsten würde ich es nochmal spielen.“ Und Aylin Dervis und Miriam Schneider, die beide Hauptrollen spielten, fanden es toll, mit Freunden zusammen die Dialoge so lange einzustudieren, dass sie gut gelangen. Der Rektor der Grundschule Dieter Mangold stellte fasziniert fest: „Da sieht man einmal, was unsere Kinder zu leisten imstande sind.“ Das halbe Kollegium und 35 weitere Helferinnen und Helfer waren mit der Herstellung von Requisiten, Kulissen und Kostümen beschäftigt. Jasmin Benjamin, eine junge Kollegin der Pliensauschule, hatte die Idee für dieses Projekt. Sie hob die künstlerische Leitung von Sylvie Männel, der freiberuflichen Tanzlehrerin aus Stuttgart, hervor: „Selbst bei maximaler Anspannung verlor sie nie die Nerven“. Bärbel Hägele, Leiterin des Bürgerhauses Pliensauvorstadt, meinte, bei „Anderswo“ habe manches Kind womöglich Wichtigeres gelernt als in vier Jahren Schule. Finanziell wurde das Projekt durch den Förderverein der Pliensauschule ermöglicht, der sich die kulturelle Förderung der Kinder als Schwerpunkt gesetzt hat. „Dass diese Ausrichtung sich zu einem solchen gigantischen und bewegenden Projekt bis hin zum Auftritt auf einer echten Bühne auswächst, hätte ich mir nicht träumen lassen“, meint Michael Schindler vom Vorstand des Fördervereins der Pliensauschule. Und Schatzmeisterin Tessa Mayer unterstreicht: „Ich bin dankbar, wie viele Sponsoren uns so großzügig und unkompliziert unterstützt haben.“

 

 

Stuttgarter Wochenblatt

07.08.2008 - aktualisiert: 07.08.2008 07:03 Uhr

 

 

 

 

"Richtig Gänsehaut "

Hauptschüler begeistern mit Tanztheater 

Flash

FASANENHOF - Schweiß, Nerven und hohen Einsatz haben die Vorbereitungen zum Projekt "Hinter den Kulissen - Dance Contest im TV" alle Beteiligten gekostet. Lohn der Mühe war eine umjubelte Premiere des Tanztheaterstücks, das Schüler der sechsten und achten Klasse der Fasanenhofschule einem begeisterten Publikum präsentierten. Den Zuschauern wurden 90 Minuten lang mit viel Liebe zum Detail einstudierte Tanzchoreographien geboten und sie durften mitfiebern, als die Teilnehmer sich den Kommentaren der Jury stellen mussten. Angelehnt an Fernsehshows wie "Deutschland sucht den Superstar" konnte das Publikum seinen Liebling mit Plakaten, Rufen und Applaus anfeuern. Den Zuschauern wurden vielseitige Tanzstile, wie Hip Hop, Ballett, Modern Dance, Orientalischer Tanz und ein Computertanz mit Breakdance-Elementen präsentiert. Zudem bekamen sie einen Einblick ins Privatleben der Schüler-Stars auf der Bühne. Eine Szene spielte etwa im Wohnzimmer einer türkischen Familie. Ein Moderator führte durchs Stück, ein Kameramann filmte die Interviews und Tänze, die für alle gut sichtbar auf eine große Leinwand projiziert wurden. Das Nummerngirl und der Nummernboy hielten das Publikum mit Schildern mit denen zum Applaus, Johlen, Buhen oder Aufstehen aufgefordert wurde, bei dieser interaktiven Show auf Trab. Die Sechst- und Achtklässler strahlten beim Schluss-Applaus und wurden mit Lob der Zuschauer überschüttet: "Ich hatte richtig Gänsehautt, die Schüler haben mich richtig überrascht, ich bin begeistert." Die Projektleiterinnen Sylvie Männel und Jasmin Benjamin freuten sich über das geglückte Experiment: "Es beweist, dass mit Ausdauer und Vertrauen ein Ziel erreicht werden kann." Die Hauptschüler hätten bei der Vorbereitung und beim Auftritt Vertrauen in sich und ihre Fähigkeiten gewonnen. Außerdem hätte das Projekt den Gemeinschaftssinn gefördert. Das Tanztheaterstück wurde von der freischaffenden Tanzchoreographin Sylvie Männel geschrieben und die Texte wurden in Zusammenarbeit mit den Jugendlichen entwickelt. Außerdem hatte Sylvie Männel die künstlerische Leitung, führte Regie, choreographierte, inszenierte und erarbeitete mit den Schülern die Tanz- und Theaterszenen. Jasmin Benjamin übernahm die Projektkoordination sowie die Dokumentation des Projekts.

In dem Stück geht es um zeitkritische Themen, wie Medien und der Umgang damit, Kommunikation mit und ohne Medien, die Castingshow-Welle, sowie Migration und Berufswahl. Das Projekt wurde vom Projektmittelfonds des Jugendamts der Stadt Stuttgart, von Star Care, vom Förderverein der Fasanenhofschule und von der BW-Bank Filiale Fasanenhof unterstützt. jb/de

 

 

07.08.2008 - aktualisiert: 07.08.2008 07:03 Uhr